Der Gottesdienst
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Nachtragen: Gestaltungsvorschlag: Glaubensbekenntnis des Bonhoeffer EG Nr. 813
Das Credo im Gottesdienst und in der Heiligen Messe - 2
2)↓Gestaltung des Credo
3) Apostolisches Glaubensbekenntnis
4) Bekenntnis von Nicäa-Konstantinopel
1) Bedeutung und Stellung
Die Bekenntnisse des Altertums sind im Sprachstil ihrer Zeit formuliert. (Das Apostolikum entstand im 5. Jahrhundert / Die Formulierung des Nicäno-Konstantinopolitanum begann im Jahr 325 n. Chr. während des ersten Konzils von Nicäa und den Abschluss im Jahr 381 im Konzil von Konstantinopel.)
Wir verstehen die althergebrachten Formulierungen nur schwer. Als Zeugnisse, um die lange gerungen wurde, sollten die traditionellen Glaubensbekenntnisse aber nicht einfach beiseite gelegt werden. In regelmäßigen Abständen müssen sie aber erläutert werden und können manchmal auch Inhalt der Predigt sein.
Bei einer Ausgestaltung des Bekenntnisses, wie überhaupt bei der Entfaltung der regelmäßig wiederkehrenden Gottesdienstteile, geht es darum:
Ein Glaubensbekenntnis als Glaubenslied singen
• Das Credolied, das Christian Lahusen zum Text von Alexander Schröder schrieb (Nr. 184 im EG), Luthers Te Deum (191 im EG) und Luthers Glaubenslied (EG 183) sollten an Stelle des Apostolikums oder des Nicäno-Konstantinopolitanums berücksichtigt werden. In der gesungenen Form wird besonders deutlich, dass das Credo nicht nur Bekenntnis, sondern in erster Linie Lob und Anbetung ist.
• Im Werkbuch zum Evangelischen Gesangbuch (Göttingen 1995; Lieferung II, Seite 13) finden wir folgenden Vorschlag von Helmut Kornemann:
Das bekannte Credolied 'Wir glauben Gott im höchsten Thron' (EG 184) lässt sich melodiemäßig dem Kirchenjahr anpassen, indem man es auf Melodien anderer Lieder singt. Dazu eignen sich beispielsweise im Advent EG 7 (O Heiland, reiß die Himmel auf), zur Weihnachtszeit EG 24 (Vom Himmel hoch), zu Epiphanias EG 72 (O Jesu Christe, wahres Licht), in der Passionszeit EG 79 (Wir danken dir, Herr Jesu Christ), in der Osterzeit EG 106 - mit Halleluja (Erschienen ist der herrlich Tag), am Reformationstag EG 193 (Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort).
• Da singt der Kirchenchor der protestantischen Kirchengemeinde Ludwigshafen-Edigheim das Credolied "Wir glauben Gott im höchsten Thron":
Über youtube anhören
• Zwar sollte sich die Gemeinde an ein Bekenntnis, das sie mitsprechen oder mitsingen kann, gewöhnen dürfen, dennoch sollten auch neuere Glaubenslieder wie, "Lass mich an dich glauben" (Lutz Nagel), "Wir glauben an den Gott" (Walter Kargel) und aktuelle Glaubenszeugnisse (idealerweise von Gemeindegruppen formuliert) Verwendung finden.
Wird ein Glaubensbekenntnis gesungen, so entfällt die gesprochene Form.
Ein Glaubensbekenntnis für den Gottesdienst formulieren
Es ist eine lohnende Aufgabe, wenn in Gemeindegruppen unter den Fragestellungen "Was bedeutet es für mich, dass ich Gott als Schöpfer anerkenne?" / "Wer ist dieser Jesus Christus für mich?" / "Wie spüre ich die Kraft Gottes heutzutage?" eigene Bekenntnisse formuliert werden. Solche persönlichen, aktuellen Texte sollten ihren Platz in den Gottesdiensten finden, damit das Bekennen der Gemeinde lebendig bleibt.
Alternative und moderne Glaubensbekenntnisse
Gelegentlich - dem jeweiligen Feiertag bzw. Thema des Gotesdienstes angepasst - sollten andere und auch moderne Glaubensbekenntnisse gesprochen werden. Das Evangelische Gesangbuch macht mit den Nummern 813 bis 818 dazu Vorschläge. Ein beachtenswertes Beispiel ist der ↓Text des Dietrich Bonhoeffer.
Den traditionellen Text entfalten
Erläuterungen, Fragen, moderne Übersetzungen können versweise bzw. abschnittweise (von Einzelnen oder einer Gruppe gelesen) zwischen die traditionellen Texte gefügt werden. Strophen moderner Glaubenslieder (gelesen oder gesungen) eignen sich dazu. Text und Gesang können sich abwechseln.
Die Trinität beachten
Die drei Artikel unserer christlichen Bekenntnisse künden von den langen Auseinandersetzungen um das Geheimnis des Dreieinigen Gottes. Bei Neuformulierungen sollte man nur in begründeten Ausnahmefällen auf die entsprechende Dreigliedrigkeit verzichten. Soll ein Artikel hervorgehoben werden, so müssen die anderen beiden deshalb nicht wegfallen. Ein Artikel kann besonders gestaltet werden und somit dominieren - passend zur Aussage des jeweiligen Feiertags oder Themas.
Körperliche Ausdrucksformen zum Glaubensbekenntnis
Welche körperliche Haltung und welche Gesten entsprechen dem Credo? Der Vielseitigkeit dieses Stückes sind mehrere Haltungen und Gesten angemessen: Martin Luther verstand das Credo als ein Gespräch mit Gott, bei dem man die Hände faltet und sich setzt oder niederkniet. In der Zeit des Nationalsozialismus bekam es die Prägung des stolzen, mutigen Bekenntnisses, bei dem man stehend die Arme auf den Rücken verschränken kann. Dem ursprünglichen Hymnuscharakter kommt es nahe, die Arme in den Himmel zu strecken.
Das Apostolische Glaubensbekenntnis in ökumenischen Gottesdiensten
Bei ökumenischen Gottesdiensten kommt manchmal Unsicherheit auf. Spricht man im dritten Artikel, "Ich glaube an ... die heilige christliche Kirche" oder "... die heilige katholische Kirche"? Die ökumenische Fassung bietet einen Ausweg: "...allgemeine christliche Kirche".
Zudem muss man wissen, dass das Wort katholisch in diesem Zusammenhang keine Einschränkung auf die Konfession markiert. Es bedeutet entsprechend seinem griechischen Ursprung: weltumfassend / über die ganze Welt verbreitet. So schwächt es ökumenisches Denken nicht, wenn in einem Gottesdienst katholisch und christlich nebeneinander gesprochen werden.
Ich glaube,
dass Gott aus allem,
auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge
zum Besten dienen lassen.
Ich glaube,
dass Gott uns in jeder Notlage
so viel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im Voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben
müsste alle Angst vor der Zukunft
überwunden sein.
Ich glaube,
dass auch unsere Fehler und Irrtümer
nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist,
mit ihnen fertig zu werden,
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube,
dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er
auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten
wartet und antwortet.
Mehr:
Apostolisches Glaubensbekenntnis
Nizänisches Glaubensbekenntnis
Bedeutung und Ort des Credo
Weiter:
Lied vor der Predigt
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Liebe wird sein. Liebe, was sonst?
Das kleine Buch "Liebe wird sein, Liebe, was sonst?" ist ein besonderer Erfolg. Es liegt nun in 8. Auflage vor (Stand Frühjahr 2023). Kleine Geschichten und Gedichte wechseln sich ab. In den Geschichten begegnen Menschen in Trauer, mit Verlusterfahrungen und mit der Frage "Was wird nach diesem Leben sein?" der Alten Weisen Frau bzw. dem Ewig Kleinen Prinzen. Die Gedichte sind Besinnungen über Liebe, Verlust, Tod und Ewigkeit.
Ich ruf dir meine Liebe zu, ein Dankeschön und ein Verzeih!
Die Geschichten, Gedichte und Besinnungstexte in "Ich ruf dir meine Liebe zu, ein Dankeschön und ein Verzeih!" sind "Worte über die Grenze von Leben und Tod hinweg". So entsteht ein Dialog zwischen einem Menschen im Hier und Jetzt und einer verstorbenen Person. Wechselseitig bedankt man sich, verzeiht und versichert sich der bleibenden Liebe.
DAS ABSCHIEDSBUCH
"Das Abschiedsbuch" von Frank Maibaum ist der Klassiker unter den Ratgebern zur Gestaltung einer Trauerfeier. Es erklärt jeden Abschnitt der Trauerfeier, gibt Anregungen zur Gestaltung und enthält zahlreiche Texte für religiöse und weltliche Lesungen. Im Jahr 2021 erschien die fünfte überarbeitete Auflage.
DAS TAUFBUCH
"Das Taufbuch" von Frank Maibaum ist der Klassiker unter den Ratgebern zur Gestaltung einer Taufe. Es erklärt jeden Abschnitt des Taufgottesdienstes, gibt Anregungen zur Gestaltung und enthält zahlreiche Texte für religiöse und weltliche Lesungen. Das Taufbuch ist nun in sechster überarbeiteter Auflage im Buchhandel erhältlich.
DAS TRAUBUCH
"Das Traubuch" des Pfarrers und Erziehungswissenschaftlers Frank Maibaum und der Theologin Verena Schmidt ist der Klassiker unter den Ratgebern zur Gestaltung einer kirchlichen, standesamtlichen und freien Trauung. Es erklärt jeden Abschnitt des Hochzeitsgottesdienstes, gibt Anregungen zur Gestaltung und enthält zahlreiche Texte für religiöse und weltliche Lesungen. Das Traubuch ist als 7. komplett erneuerte Auflage im Buchhandel erhältlich.
DAS GOTTESDIENSTBUCH
Das Gottesdienstbuch von Frank Maibaum erschien in erster Auflage noch vor dem großen offiziellen Evangelischen Gottesdienstbuch. Auf 120 Seiten beschäftigt es sich mit jedem Element des evangelischen Gottesdienstes, erklärt Bedeutung, gibt Texte, Anregungen zur Gestaltung und nennt Alternativen. Es ist ein Leitfaden für die gemeinsame Gottesdienstgestaltung - hochgelobt von Geistlichen und den Menschen, die sich an der Gottesdienstgestaltung beteiligen. Es liegt in zweiter überarbeiteter Auflage vor.
Ja - Weil ich dich liebe!
"Ja - weil ich dich liebe !" ist ein kleines Buch (120 Seiten) mit Lesetexten zur Gestaltung der Trauzeremonie - insbesondere der kirchlichen Trauung, aber auch der standesamtlichen sowie freien Trauung. Es enthält: Trauversprechen/Treuegelöbnisse, Liebeserklärungen, Texte zum Ringwechsel, Texte zur Hochzeitskerze, Fürbitten, Liebe Wünsche, Segenswünsche, biblische Lesungen, Weisheiten über die Liebe, die 40 beliebtesten Trausprüche, Begrüßungen zum Hochzeitsempfang und Texte zum Anschnitt der Hochzeitstorte.
Nach dem Credo:
Lied vor der Predigt