Der Gottesdienst

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Gottesdienst ist Begegnung - Wie jede Begegnung hat er eine natürliche Dynamik!

Der konkrete Ablauf zwischenmenschlicher Begegnung lässt sich nicht starr festlegen; er folgt aber jeweils einer erkennbaren Grundstruktur. Warum sollte das in Gottesdiensten anders sein - sind Gottesdienste doch Begegnung.

 

Die Struktur menschlicher Begegnung ist auch die Struktur von Gottesdiensten!

Die Grundstruktur menschlicher Begegnung lässt sich leicht in vier Phasen beschreiben:

Phase 1:

Man begrüßt sich, macht sich bekannt, bedankt sich, entschuldigt sich für Vorfälle, die die Begegnung stören könnten, klärt bisherige Missverständnisse, bittet um Verzeihung.

Im Gottesdienst erkennen wir diesen Beginn der Begegnung im ersten der vier Hauptteile: "Eröffnung und Anrufung".

Phase 2:

Im nun beginnenden Gespräch bezieht man sich auf gemeinsame Grundlagen und Erfahrungen und berichtet, was man gehört, gesehen, gelesen hat. Man möchte etwas weitersagen, nimmt Stellung, gibt seine Überzeugung preis und verteidigt Standpunkte.

Dieser Abschnitt entspricht dem zweiten gottesdienstlichen Hauptteil "Verkündigung" - mit den Lesungstexten, der Predigt und dem Glaubensbekenntnis.

Phase 3:

Nachdem man ein Stück des Weges gegangen ist, stärkt man sich beim gemeinsamen Mahl, welches nicht nur Nahrungsaufnahme ist, sondern als sinnliches Erlebnis auch Zeichen der Verbundenheit. Man denkt an andere, die nicht (mehr) dabei sein können und an Menschen, die Not leiden. Gegebenenfalls schmiedet man Pläne, wie man zu ihnen Kontakt aufnimmt und ihnen beisteht.

Im Gottesdienst finden wir diese Aspekte im dritten Hauptteil "Abendmahl" bzw. "Solidaritätsbekundungen" (mit dem Dankopfer, den Fürbitten und entsprechenden Abkündigungen).

Phase 4:

Schließlich geht man auseinander; zuvor schaut man in die Zukunft und verabschiedet sich mit guten Wünschen und Vorsätzen.

Diese Bedeutung hat auch der vierte und letzte Hauptteil des evangelischen Gottesdienstes sowie der katholischen Messe: "Sendung - Segen"!

 

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Gute Gottesdienstabläufe berücksichtigen diese natürliche Dynamik!

In der Regel scheitern aufgrund dieser natürlichen Dynamik Versuche, Gottesdienste völlig anders zu strukturieren.

Was wir anderen Menschen sagen und mit ihnen tun, muss seinen Zeitpunkt haben, seine richtige Einbettung. Wie oft misslingen gemeinsame Entscheidungsversuche, weil man sich nicht zunächst über das gemeinsame Ziel klar wurde. Es misslingt z. B. das Familienessen, weil vorher nicht ausgesprochen und bereinigt wurde, was die Menschen am Tisch trennt.

Die Stellung und Einordnung der einzelnen gottesdienstlichen Elemente und ihr Zusammenspiel ist ausschlaggebend dafür, wie sie verstanden und aufgenommen werden.

Daher finden Sie in dieser Website zu jedem gottesdienstlichen Element ein Kapitel "Zur Stellung".

 

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