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Das Wochenlied - Lied der Woche

Graduale / Graduallied / Stufenlied

Geschichte des Wochenliedes

Stellung des Gradualliedes

Anregungen zum Wochenliedes

Geschichte und Bedeutung

Die Entwicklung und Liturgiegeschichte des Wochenliedes

Bei drei Lesungen war es schon in der Alten Kirche üblich geworden, dass der Chor bzw. ein Solosänger im Wechsel mit der Gemeinde zwischen der ersten biblischen Lesung (Altes Testament) und der zweiten Lesung (Epistel) ein Psalmlied sang. / Im Mittelalter wurde es üblich, dass ein Geistlicher den Chor diese Aufgabe abnahm und einen Sologesang vortrug. / In der "Deutschen Messe" (veröffentlicht 1526) ersetzt Martin Luther diesen kunstvollen Sologesang durch ein mehrstrophiges Lied in deutscher Sprache - von der Gemeinde im Wechsel mit dem Chor zu singen. Luther übersetzte dazu die lateinischen Hymnen und schrieb eigene Kirchenlieder bzw. erweiterte die vorliegenden einstrophigen deutschen Leisen zu Chorälen.

 

Liedplan für das Kirchenjahr
Schon im 16. Jahrhundert entwickelt sich ein Liedplan für das ganze Kirchenjahr, der für jede Woche ein festes, zu den Lesungen passendes Lied vorsieht. / Als man die Anzahl der Lesungen auf zwei reduzierte, fand das Graduale seinen Platz zwischen diesen Lesungen. / Die Nachkriegsagenden des 20. Jahrhunderts nehmen die teils verlorengegangene Tradition des Wochenliedes wieder auf, übernehmen Teile des alten Liederplans und ergänzen ihn für einen neuen liturgischen Kalender.

Warum heißt das Wochenlied auch Graduale, Graduallied oder mit einem alten Wort auch Stufenlied?
Die Lesungen wurden am Ambo bzw. Lesepult vorgetragen. Der Chor bzw. der Geistliche, der das Lied zwischen den Lesungen sang, stand für seinen musikalischen Vortrag an den Stufen, die zum Ambo bzw. Pult führten.

Stufe heißt im lateinischen gradus - so heißt das Lied nach dem Ort, an dem es gesungen wurde Stufenlied oder Graduallied oder Graduale.

Was ist die liturgische Bedeutung des Wochenliedes?

Das Graduallied oder Wochenlied und steht in inhaltlichem Zusammenhang zu den Lesungen und zum Schwerpunkt des Sonntages bzw. Festtages überhaupt.

Die Aussage der Texte wird mit diesem Lied erläutert und weitergeführt. So beteiligt sich die Gemeinde durch durch Gesang selbst aktiv an der Verkündigung.

↓ Weiter: Wann singt man das Wochenlied

Aus dem Buch sind die Texte dieser Website:

Das Gottesdienstbuch / 130 Seiten / 8,-- Euro

Das gottesdienstbuch

Blick ins Buch

 

Stellung des Liedes der Woche

An welcher Stelle im Rahmen der gottesdienstlichen Liturgie wird das Wochenlied gesungen?

Bei drei biblischen Lesungen kann das „Lied der Woche“ der ersten (aus dem alten Testament) oder der zweiten Lesung (Epistellesung) folgen. Bei zwei Lesungen steht es zwischen diesen, direkt nach dem Halleluja. Findet nur eine Lesung statt, so tritt es vor die Predigt.

Wird zwischen den zwei Lesungen statt des bloßen Halleluja ein entfaltetes Hallelujalied gesungen, so ersetzt dieses mehrstrophige Hallelujalied das Wochenlied.

↓ Weiter: Kreativer Umgang mit dem Wochenlied

 

Ausgestaltung / Alternativen / Anregungen

Wie kann das Wochenlied entsprechend seiner Bedeutung liturgisch sinnvoll zur Geltung gebracht werden?

Wochenlieder sind Verkündigungslieder!
Martin Luther gab die Aufgabe, dieses Lied zu singen, an die Gemeinde, damit diese sich zwischen den Lesungen aktiv an der Verkündigung beteiligen kann. Hier ist also der Platz, wo ausführlich gesungen wird. Fröhlich verkündigende Jubellieder sind angebracht.

Das Lied der Woche ist Anlass für ausführlichen Gemeindegesang!
Die für die Gottesdienstgestaltung verantwortlichen Personen sollten sich gerade bei diesem Lied Gedanken machen, wie die Bedeutung des Gemeindegesanges betont werden kann. In den frühchristlichen Gemeinden war beim Graduale ein Miteinander von Gemeindegesang und Kunstgesang üblich. Dies können wir auf einer neuen Ebene aufnehmen, indem Gemeinde, Chor, Instrumente, Solostimmen sich abwechseln - wobei die Betonung auf dem Gemeindegesang liegt.

Gesichtspunkte für die jeweilige Wahl des Wochenliedes
Wir haben weiter oben im allgemeinen Kapitel zu den Schriftlesungen in Gottesdienst und Heiliger Messe darauf hingewiesen, dass die vorgeschlagenen wechselnden Texte, Lieder und Gebete, wie wir sie in den Perikopenbüchern, den Lektionaren, Messbüchern und Agenden finden, aufeinander abgestimmt sind. Sie sind passend zur Aussage des jeweiligen Sonntags und Feiertags ausgewählt worden. Dies gilt auch für das Wochenlied. Es passt textlich oft gut, und da es alljährlich wiederkehrt (im Gegensatz zu den Perikopenreihen gibt nur eine Wochenliedreihe), ist es regelmäßigen Gottesdienstbesuchern zumeist vertraut.

Im Lektionar, in den Kirchenzeitungen und diversen Gottesdienstvorbereitungsmaterialien ist das Graduallied der Woche angegeben. Dennoch muss man sich bei der Gestaltung des Gottesdienstes nicht unbedingt an den Wochenliedplan halten. Auch andere Gesichtspunkte, wie Bekanntheitsgrad bei der konkreten Gottesdienstgemeinde oder die Gefälligkeit der Melodie, sind zu beachten.

Hallelujalied als "Lied der Woche"
Es bietet sich an, das Wochenlied mit dem Halleluja zu verbinden. Vorschläge haben wir im  Kapitel zur Entfaltung des Halleluja gemacht.

Wochenlieder der Gemeinde bekannt machen!
Sinnvoll ist der alte Brauch, das Lied im Laufe der Woche in den Gemeindegruppen und bei anderen Anlässen zu wiederholen.

Ebenfalls um Lieder bekannt und vertraut zu machen, sollten sie für mehrere Wochen bei der Gestaltung der Gottesdienste berücksichtigt werden.

Ist das im Wochenliedplan vorgeschlagene Lied der Gemeinde nicht bekannt und entscheidet man sich dennoch dafür, so sollte es vor Beginn des Gottesdienstes oder im Verlauf des Gottesdienstes eingeübt werden.

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