Der Gottesdienst
Startseite« Gloria 2« Gloria 3 »Tagesgebet
Seite 2: Gloria im Gottesdienst
Seite 1: Gloria Liturgiegeschichte
- "Ehre sei Gott in der Höhe ..."
- "und auf Erden Fried', den Menschen ein Wohlgefallen"
- Lobvers
Dieser "Lobgesang der Engel" war im Laufe der Liturgiegeschichte zum mächtigen „Lobgesang der Christenheit“ geworden. „Wir loben dich, wir benedeien dich, wir beten dich an, wir preisen dich, wir sagen dir Dank ...“ sangen die Gemeinden über viele Jahrhunderte lang (gern im Wechsel mit dem Chor).
Wir den alten Text des Gloria mittlerweile in unseren Gottesdiensten sehr verkürzt - Lukas 2,14 und eine angehängte Liedstrophe ist zumeist übrig geblieben. Es bietet sich an, diesen Teil zu entfalten, damit deutlich wird: Hier plätschert Liturgie nicht nur dahin, sondern hier spitzt sie sich zu und braust auf zum kräftigen liturgischen Lobgesang. Mit dem Einsatz des Chores und der Posaunen sollte gerade an dieser Stelle nicht gespart werden.
Das Gloria in den Mittelpunkt stellen
Will man im Anrufungsteil das Schwergewicht auf das Lob legen, so kann das vorausgehende Kyrie entfallen oder seine Bedeutung als Huldigungsruf wird hervorgehoben. Unterlassen wir gleichzeitig Sündenbekenntnis und Gnadenzusage, so wird deutlich, dass das Gloria nicht Anhängsel ist, sondern beeindruckender Lobgesang mit eigenem Charakter.
Auch das „Halleluja“ (s.u.) und das „Hosianna“ (siehe im Abschnitt Kyrie) gehören zur Gattung der Lobgesänge und bieten sich zur Ausgestaltung eines Lobteiles an.
Gloria anhören als Taizé-Gesang
Gloria in excelsis Deo - Taizé
Alte und neue Lobgesänge
Im Evangelischen Gesangbuch stehen unter Nr. 26 (ein Kanon) und 180.1 bis 180.4 Verse, die als Lobgesang (z.T. im Wechsel) gesungen oder gesprochen werden können. 180.1 ist die Straßburger Melodie aus dem Jahre 1524 zum „alten“ Laudamus. Eine „neue“ Form bietet EG 180.3. Ansprechend dargebracht - im Wechsel gelesen oder von Posaunen eingerahmt - kann das alte Laudamus durchaus seinen Platz in einem entfalteten Lob- oder Bekenntnisteil haben.
„Allein Gott in der Höh` sei Ehr“ als Laudamus
Der Brauch vieler Gemeinden, als Laudamus die erste Strophe des Liedes „Allein Gott in der Höh` sei Ehr“ zu singen, ist nicht passend, da diese nochmalige Ehrerbietung - nach dem Engellobpreis - eine Dublette darstellt und somit eine Fortführung und Dynamik nicht erkennbar ist. Daher haben sich viele Gemeinden für die zweite Strophe dieses Liedes entschieden oder singen gar mehrere Verse.
Das Gloria mehrstimmig singen
Wie wir es vom Kyrie und Halleluja her kennen, gibt es auch für das Gloria Melodien, die mit Text unterlegt werden können. D.h., von einer Gruppe wird „Gloria“ in weiten Bögen gesungen, während eine andere zur gleichen Melodie den Lobruf textlich ausschmückt.
Diese Form des Singens hat sich liturgiegeschichtlich schon sehr früh beim Kyrie entwickelt. Sie unterstreicht den Anrufungs- und Anbetungscharakter und sollte durchaus häufiger verwendet werden. Siehe dazu das „Gloria sei dir gesungen“ (EG 535), Gloriamelodien und Texte aus Taizé sowie das bekannte Gloria (Melodie aus Frankreich), zu dem sich verschiedene Texte finden lassen, wie „Seht ihr unsern Stern dort stehen“ (D. Zils) oder „Hört der Engel helle Lieder“ (O. Abel, EG 54).
Das Gloria hier anhören:
Gloria - gesungen von Oswald Sattler
Gruppen agieren beim Gloria im Wechsel
Es fördert die Hervorhebung des Lobes, wenn verschiedene Gruppen und Personen im Wechsel agieren:
Konfirmanden / Konfirmandinnen lesen einzelne Strophen eines Lobliedes - die Gemeinde singt andere Strophen des Liedes dazwischen.
Eine Gemeindegruppe spricht zwischen die Strophen eines Lobliedes refrainartig Verse der ökumenischen Fassung des alten Laudamus.
Das Gloria als Kanon verstärkt den Lobcharakter
Der Lobcharakter wird auch durch Kanons besonders unterstrichen. In verschiedenen Liedheften finden sich ansprechende Gloria-Kanons (siehe besonders: „Mein Liederbuch 2“, tvd-Verlag).
Die Stimme als Organ des Gotteslobes voll ausnutzen
Das Evangelische Gottesdienstbuch macht Vorschläge, die es wert sind, ausprobiert zu werden:
„Die Gemeinde wird von einem Kantor / einer Kantorin ermutigt und angeleitet, atmend, summend, lauschend aus der Stille heraus Klangräume aufzubauen und sich selbst darin ausschwingen zu lassen. Auf diesem Hintergrund können geeignete Einzelsänger einen spontanen Lobgesang ausführen. Die Gemeinde kann sich zu kurzen mehrstimmigen Lobrufen vereinigen. ähnlich kann durch Singkanons, Zusingen in Gruppen, Ansingen von Refrainliedern, Wechsel zwischen Chorgesang und Gemeindegesängen, singendes Umschreiten des Raumes, ein den Raum erfüllender Lobgesang entstehen. In allem sollte die menschliche Stimme als das eigentliche Organ des Gotteslobs zur Geltung kommen.“
Wow! Was für ein Buch! 7. Auflage:
Liebe wird sein, Liebe, was sonst!
Geschichten & Gedichte zur Frage nach dem Jenseits, zur Besinnung, zum Trost und als Grundlage für Trauerreden.
Überall im Buchhandel erhältlich. Bei Amazon sind mehr Infos:
Liebe wird sein, Liebe, was sonst !
Das Gloria durch gleichzeitige symbolische Handlungen verstärken
Auch der Lobpreis kann durch symbolische Handlungen unterstrichen werden. Dazu gibt es viele Möglichkeiten; hier seien einige beispielhaft genannt:
Zum Gloria wird das weiße Altartuch aufgelegt, welches traditionell Freude, Lob symbolisiert. Der Altar wird gedeckt und geschmückt, die Kerzen werden angezündet.
Bei jedem Abschnitt des Hymnus wird z.B. eine Blume in eine Vase gesteckt, so dass sich ein Strauss ergibt. Die Blumen entsprechen der Jahreszeit; in der Adventszeit können es Tannenzweige sein.
Zur Erntezeit (insbesondere am Erntedankfest) wird zu jeder Lobstrophe eine Frucht auf den Altar bzw. in einen Korb gelegt.
Jeweils wird ein kleines Papierblatt (ggf. mit aufgeschriebenem Lobpreis) an einem Ast oder Baum befestigt.
Große Puzzleteile, die eine Weltkugel ergeben, oder Bilder von Menschen verschiedener Nation und Hautfarbe werden an die Wand geheftet.
In der Weihnachtszeit wird zu jedem Lobruf eine Kugel (oder ein anderer Gegenstand) an den Tannenbaum gehängt.
Seite 2: Zeitpunkt für das Gloria
Seite 1: Geschichte des Gloria
Für mehr Infos Bücher anklicken